10.08.18

Ernährungstherapie


Schwerpunkt der Ernährungstherapie ist die Reduktion der täglichen Kalorienaufnahme, die über mehrere Stufen erfolgen sollte. 



1. Phase
In der ersten Phase wird die Energieaufnahme durch Verringerung der Fett- und/oder Kohlenhydrataufnahme reduziert. Der Verzicht auf zuckerhaltige Nahrungsmittel ist empfehlenswert.  

2. Phase
In der nächsten Phase soll die tägliche Kalorienzufuhr 500 - 1000 kcal unter der bisher üblichen Kalorienzufuhr liegen.  Diese Kalorienrestriktion sollte eine wöchentliche Gewichtsabnahme von 0,5 kg ermöglichen. Empfohlen wird in dieser Phase eine energiereduzierte Mischkost, die ballaststoff- und proteinreich sowie fettarm ist: 50-55 % Kohlenhydrate, 30 % Fett und 15-20 % Protein. Bei der Lebensmittelauswahl sollte auf einen hohen Anteil von Obst und Gemüse geachtet werden.

3. Phase
In dieser Phase können einzelne oder auch alle Mahlzeiten durch Formula-Produkte ersetzt werden. Hierunter versteht man Fertigdrinks oder mit Flüssigkeit anzurührende Nährstoffpulver, die Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten, meist auch Vitamine und Mineralstoffe. Der aufgenommene Nährwert beträgt bei der Ernährung nur durch Formula-Produkte täglich maximal 1200 kcal, was einen schnellen Gewichtsverlust bei Übergewicht herbeiführen soll.

Die Therapietreue setzt voraus, dass sich die Ernährungsumstellung dauerhaft in den individuellen Alltag des Patienten integrieren lässt. Vorlieben und Lebensgewohnheiten müssen daher bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.

Quellen:

Dansinger ML, Gleason JA, Griffith JL, Selker HP, Schaefer EJ (2005) Comparison of the Atkins, Ornish, Weight Watchers, and Zone Diets for weight loss and heart disease risk reduction: a randomized trial. JAMA 293: 43–53

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (2009) DGE BeratungsStandards. graphoprint Verlag Ruth Schlotter, Koblenz 

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (2008) Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt/Weinstraße